Case Study

Integrierte Marketing- und Kommunikationsprozesse für den FC Luzern

Bei einem mittelgrossen Fussballverein wie dem FC Luzern sind Effizienzthemen im täglichen Geschäft omnipräsent. Befähigende Tools und bereichsübergreifende Systeme sind dabei der Schlüssel für integrierte Marketing- und Kommunikationsprozesse. Heute kann der FCL mit den vorhandenen personellen Ressourcen gezielt eine höhere Frequenz, Reichweite und Aktivierungskraft der eigenen Inhalte erreichen und somit die nötige News und Interaction Power aufs Spielfeld bringen.

Herausforderung

Der FC Luzern gehört als ambitionierter Superligist zu den Aushängeschlidern der Liga und kann auf die Fan-Basis einer ganzen Region zählen. Gleichzeitig kämpft man als Schweizer Sportverein aber auch um langfristige Relevanz und befindet sich in einem relativ engen Ressourcen-Korsett. In dieser Ambivalenz bewegen sich viele kleinere bis mittelgrosse Sportvereine – nicht nur in der Schweiz, sondern auch in europäischen Spitzenligen mit einem vorhandenen Club-Gefälle.

Da überrascht es nicht, dass Effizienz- und Flexibilitätsthemen beim FC Luzern eine zentrale Rolle spielen – gerade in operativ hochfrequentierten Bereichen wie dem Marketing oder der Fan-Kommunikation. Für einen Verein mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen ist es unabdingbar, dass die Prozesse in solch zentralen Bereichen integriert gelöst sind. Doch was heisst das genau? Und worin liegt dabei die konkrete Herausforderung im operativen Geschäft? Um dieser Frage gerecht zu werden, kommt man nicht um einen genaueren Blick auf die Fan Journey herum.

 

      1. Für den FC Luzern geht es in einer vorgelagerten Phase darum, eine Präferenz für den Verein, seine verschiedenen Teams, die Spieltage und sportnahen Angebote zu generieren. Inhalte sind hierfür der zentrale Schlüssel. Doch wie schafft man es mit einem Content-Team von 1-2 Personen den riesigen Informationshunger der Fans zu stillen

      2. Fan-Kommunikation ist dann erfolgreich, wenn sie wechselseitig ist. Wie können die Leuchtenstädter mit dem eigenen Content nicht nur kommunizieren, informieren und unterhalten, sondern auch gezielt Interaktionen und Micro-Conversions (Subscribes, Shares, Anmeldungen, Spenden, etc.) an den verschiedenen Touchpoints generieren?

      3. Der FCL war bei verschiedenen Marketing- und Kommunikationsthemen immer wieder mit einer eingeschränkten Handlungsvielfalt konfrontiert und musste bereits bei kleineren Dingen wie der Aufsetzung von neuen Website-Formularen auf externe Partner zurückgreifen. Wie kann man sich als Verein also befähigen, um schneller und flexibler auf Situationen im schnelllebigen Sportumfeld reagieren zu können?

      4. Jeder will Analytics-Daten, konkrete Handlungsableitungen bleiben aber aufgrund der zu allgemeinen Zahlenlage oft aus. Sportclubs wollen vermehrt das Verhalten ihrer Fans verstehen, einzelne User aufgrund bestimmter Aktivitäten segmentieren und gezielte Folge-Kommunikationen auslösen. Doch wie können die Luzerner solche Fan-Interaktionsdaten zentral und über verschiedene Kontaktpunkte hinweg erfassen?

      5. Fans, Sponsoren, Mitglieder und Mitarbeitende interagieren entlang der Journey an den verschiedensten Touchpoints mit dem FC Luzern. Wie schafft man es gerade mit Blick auf die Verschärfungen im Bereich des Datenschutzes ein zentrales Permisson Handling und Consent Management über sämtliche Tools (Subscribe, Formulare, Votings, etc.) und Kontaktpunkte hinweg zu betreiben?
    FCL Team im Stadion

    Lösung

    Die fünf angesprochenen Herausforderungen können allesamt innerhalb eines integrierten Marketing- und Kommunikationsprozesses angegangen und gelöst werden. Doch was bedeutet das genau und wann verdient das Wort «integriert» seinen Namen? In einer Sportorganisation kann man von einem integrierten Prozess sprechen, wenn von der kanalübergreifenden Erstellung und Ausspielung von News bis zur gezielten und allenfalls automatisierten Folge-Kommunikation nach einer erfolgten Interaktion sämtliche Schritte in einem geordneten und abgestimmten Vorgehen miteinander verbunden werden können.

    Eine Software kann hierbei den verbindenden Layer bilden, welcher die verschiedenen Teil-Prozesse miteinander verknüpft. Die Summe der Einzelprozesse machen dabei die Gesamtkomplexität aus. Zwischen der oben erwähnten News-Orchestrierung und Folge-Kommunikation gibt es noch unzählige andere Einzel-Prozesse, welche Marketing- und Kommunikationsmassnahmen auslösen und zum Gesamtprozess eines Sportclubs gehören:

    Kommunikations- und Marketingprozesse
    • Bespielung der eigenen Website/Plattform mit dynamischen News und Informationen
    • Erfassung von Fan-Kontakten und Zuweisung von verschiedenen Dimensionen, Segmenten und Tags (manuell oder automatisiert aufgrund des Fan-Verhaltens)
    • Einholung und zentrale Verwaltung des Consents bzw. der Permissons
    • Erstellung von Votings (z.B. Man of the Match, Tor des Monats), Fan Decisions (z.B. Wahl des künftigen Auswärtstrikots/Torsongs), Zufriedenheitsbefragung im Business Club, etc.
    • Einholung der Subscription für Newsletter und/oder einzelne Club-Themen
    • Gezielte und automatisierte Fan-Bespielung nach erfolgter Interaktion (z.B. News-Visit, abgegebenes Feedback, ausgefülltes Formular, etc.)
    Weitere Einzelprozesse
    • Verwaltung und laufende Anreicherung sämtlicher Fan-Kontakte an einem zentralen Ort
    • Aufschaltung und Betreuung eines interaktiven Livetickers
    • Erstellung und kanalübergreifende Ausspielung von Beiträgen auf Social Media
    • Anzeige und Auswertung sämtlicher Interaktionsdaten für alle Fans, verschiedene Segmente oder bis auf Stufe des einzelnen Fans
    • Aufsetzung von automatisierten Workflows für bestimmte Trigger (z.B. Anmeldung, Feedback, Ticketkauf, etc.)
    • Anmeldungen für Club-Events, Veranstaltungen, Business Club, etc.
    • Ermöglichen von digitalem «Word of Mouth» durch Content-Sharing
    • Bestellung und Bezahlung von limitierten oder temporären Merchandise-Artikeln
    • Abwicklung von Anmeldungen inkl. Zahlung für Nachwuchscamps, Gönnerschaften, etc.
    • Erstellung und Versendung von Newslettern für verschiedene Fangruppen, Sponsoren, Gönner und Mitarbeitende
    • Versendung von Notifications aufgrund bestimmter Ereignisse oder des Match-Newsletters zur Spieltags-Kommunikation
    • Verlosung von Tickets, Gutscheinen oder Business Packages vor einem Spieltag
    • Anmeldungen für Club-Events, Veranstaltungen, Business Club, etc.
    • Ausspielung von personalisierten Angeboten aufgrund von Interaktionen, Spielsituationen (z.B. Torschützen), Fan-Verhalten, etc.

    Schauen wir die oben beschriebenen Punkte an drei konkreten Beispielen an.

    Beispiel 1: Cupsieger-Trikot

    24. Mai 2021 – ein Tag, den die FCL-Fans so lange herbeisehnten. Der Pokalsieg des FC Luzern beendete eine 29-jährige Durststrecke ohne Titel. Dies erklärt auch, wieso sich ein Grossteil der Fans ein Andenken an diesen besonderen Tag sichern wollten. Der FCL erkannte dies und versuchte dieses Bedürfnis mit einem speziell für den Final hergestellten Trikot zu stillen. Direkt nach dem Schlusspfiff ist das Involvement-Level einer Anhängerschaft nachweislich am höchsten. Die Nachberichterstattung wenige Minute nach dem eingefahrenen Sieg ist deshalb der unterschwelligste und effektivste Weg, um gezielt (Micro-)Conversions zu generieren. Dank flexiblen und selbst konfigurierbaren Interaktionstools konnte der FCL seiner Anhängerschaft direkt auf der Sieges-News eine Möglichkeit zur Interaktion bieten – und somit innerhalb von wenigen Minuten auf die eingetroffene Situation reagieren.

    Durch das Share-Tool konnten die Fans die Erfolgsmeldung direkt in ihrem persönlichen Umfeld teilen. Und mit dem Payment-Tool ermöglichten die Leuchtenstädter ihren Fans, mit wenigen Klicks an eines der begehrten Cupfinal-Trikots zu gelangen. Der FCL musste dafür nur ein Formular mit gewissen Pflichtfeldern aufsetzen, ein passendes Bild hinterlegen und den Preis definieren. Um den Zahlungsprozess mussten sich die Blauweissen dank dem direkt angebundenen Stripe-Service nicht kümmern. Allein mit dem Cupsieger-Trikot konnten die Luzerner ohne Abhängigkeit von Dritten während wenigen Stunden einen beachtlichen Umsatz generieren.

    FCL Cupsieger Trikot Tool

    Sämtliche Interaktionsdaten, die eingeholten Permissions und die Kontaktdaten der Käufer/innen werden dabei automatisch in das Kontaktmanagement gespielt. Somit kann der FCL die erfolgten Conversions zentral verwalten und steuern. Der einzelne Fan-Kontakt wird zudem direkt mit den gewonnen Interaktionsdaten angereichert. Mit der Marketing Automation Suite hat der FC Luzern auch ein Instrument, um mit überschaubarem Aufwand eine gezielte Folge-Kommunikation bei den betroffenen Fan-Kontakten auszulösen.

    Markus Krienbühl FC Luzern

    «Mit yawave können wir nun viel einfacher Fan Engagement und Interaktionen erzeugen. Der Tool-Konfigurator ist einfach zu bedienen und wir können die generierten Tools wie Formulare, Payment oder Share jederzeit beliebig mit unseren Publikationen verknüpfen.»

    Markus Krienbühl
    Leiter Medien und Kommunikation, FCL

    Beispiel 2: Fan-Votings

    Fans lieben es an ihrem Herzensverein teilzuhaben und ihre Meinung zu bestimmten Club-Fragen zu äussern. Abstimmungen, Fan Decisions oder Feedback-Befragungen sind dabei perfekte Spielformen, um die Fan-Meinung gezielt einzuholen. Der FC Luzern praktiziert diesen Gamification-Ansatz primär bei Fan-Votings wie «Spieler des Monats», «Tor des Monats», «LUKB Best Player of the Season» oder Resultattipps für ausgewählte Spiele. Innerhalb von wenigen Steps kann der FCL das «Voting-Theme» designen (Bilder, Farben, Buttons, etc.), die Willkommens- und Abschlussinteraktion ausgestalten, passende Fragen und Antwortmöglichkeiten definieren und die Leadgenerierung (Mail-Adresse) ein- oder ausschalten.

    FCL Fan Voting Tool

    Diese Votings können vom FCL als Interaktionstool direkt auf eine News gepackt werden oder dank der flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten im Rahmen eines Presentings gemeinsam mit einem Partner oder Sponsor kommunikativ verbreitet werden (Luzerner Kantonalbank (LUKB), zentralplus, Radio Pilatus). Es besteht auch die Möglichkeit, Publikationen mit einem solchen Voting direkt in den Liveticker zu ziehen, um auch während dem Spiel Fan-Abstimmungen und Predictions zu ermöglichen. Im Voting-Cockpit können sämtliche Antworten eingesehen werden und durch ein Dashboard einfach und schnell ausgewertet werden.

    Gewisse Votings erreichten über 1’200 Feedbacks, was schlussendlich nicht nur eine breit abgestützte Fan-Teilhabe bei gewissen Fragestellungen ermöglichte, sondern auch wertvolle Fan-Daten für den FC Luzern generierte. Mit jedem einzelnen Voting kann der FCL also einerseits seine blauweisse Anhängerschaft aktivieren und andererseits gezielt neue Fan-Kontakte inklusive der dazugehörigen Permission gewinnen. Diese unterschwellige Leadgenerierung bildet dann die Grundlage für die künftige Anreicherung der Fan-Kontakte.

    Beispiel 3: Nachwuchs-Camps

    Der FC Luzern ist in Sachen «Nachwuchsförderung» einer der Schweizer Aushängeschilder. Mit den Kids Camps bietet der FCL den Jüngsten in der Zentralschweiz die Möglichkeit, während einer Woche mit professionellen Trainern an ihren Fähigkeiten zu feilen und durch ein attraktives Rahmenprogramm dem Club für einmal ganz Nahe zu kommen. Nicht nur die Website, sondern auch der zahlreiche Content zum Luzerner Nachwuchs bietet eine interessante Interaktionsfläche, um das Club-Umfeld auf die verschiedenen Aktivitäten zugunsten der Jüngsten aufmerksam zu machen, die Kids für eines der vier Camps pro Jahr zu motivieren oder für das eigene Spendenprogramm zugunsten der eigenen Nachwuchsabteilung zu sensibilisieren.

    FCL Tool Nachwuchs

    Auch bei diesem Beispiel kann der FCL dank der flexiblen Formular-Funktion mit integrierter Zahlungsabwicklung (per Kreditkarte) viel Zeit sparen und ist vor allem nicht auf eine Agentur angewiesen. Die Konfiguration der verschiedenen Felder und das Design des Tools ist intuitiv und braucht somit kein technisches Wissen. Wie beim Cupsieger-Trikot kann auch dieses Beispiel innerhalb eines integrierten Marketingprozesses umgesetzt werden. Sämtliche Anmeldedaten werden in das zentrale Kontaktmanagement gespielt. Im Nachgang kann nicht nur eine automatisierte Anmeldebestätigung ausgespielt werden, sondern dank einfach definierbaren Automation Workflows können die betroffenen Kontakte automatisch dem Segment «Familie» oder «Camp-Teilnehmer» zugewiesen werden. Auch eine Mail oder Notification mit wichtigen Vorabinfos für die Kids und Eltern kann bereits vorbereitet werden, sodass diese zu einem definierten Zeitpunkt vor dem Camp an die Kontakte ausgespielt wird.

    Ergebnis

    Dank integrierten Marketing- und Kommunikationsprozessen schafft es der FC Luzern heute, eigenständig und flexibel mit den verschiedenen Anspruchsgruppen zu interagieren. Von der Generierung einer Club-Awareness bis zur Fan-Bindung: Die Luzerner zeigen eindrücklich, dass man auch mit einem kleinen Content-Team eine unglaubliche News Power auf den Platz bringen und sich trotz eingeschränkten finanziellen Ressourcen in Bereichen wie Fan Engagement, Datengenerierung und Interaction Management zukunftsfähig aufstellen kann.

    Fan-Interaktionen gesteigert

    Neue Kontaktdaten generiert

    Effizienz gesteigert

    Mit der integrierten Lösung im Bereich Content, Interaktionen und User konnten nicht nur Einnahmepotenziale besser genutzt (Steigerung der digitalen Vermarktungseinnahmen um Faktor 7), sondern auch direkte Ressourcen-Einsparungen vollzogen werden. Innerhalb einer kurzen Zeit konnte der FC Luzern eine Effizienzsteigerung von rund 150% erreichen und somit mit den gleichen personellen Ressourcen eine markante Steigerung der News Power (Frequenz x Reichweite x Involvement) erzielen. Dies hat für einen Club nicht zuletzt auch einen direkten Impact darauf, wie aktiv, dynamisch und professionell er bei den eigenen Fans und in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

    Erfolgsfaktoren

    Auf dem Weg zum vorhin beschriebenen Ergebnis waren diverse Faktoren entscheidend. Gerade auch konzeptionelle und strategische Grundlagenarbeiten sicherten ein gezieltes Vorgehen, machten bestehende Lücken und Potenziale überhaupt erst sichtbar und halfen dem Club ein gemeinsames Zielbild für die künftige Marketing- und Kommunikationsarbeit zu entwickeln.

    Folgende Erfolgsfaktoren waren für den FC Luzern zentral, um die angesprochenen Herausforderungen gezielt zu lösen:

    Experience & Process Mapping vollziehen

    Vor der konkreten Umsetzung ein klares Bild über Soll-Erlebnis und Prozesse schaffen

    Interaktionsdesign umsetzen

    Zentrale Interaktionspunkte gezielt eruieren und in digitalen Auftritt einbinden

    Anforderungen klären – Tools aussuchen

    Tool-Auswahl auf Grundlage von operativen Handlungszielen vollziehen – nicht umgekehrt

    Daten-Silos abbauen

    Zentrales Kontaktmanagement für mehr Überblick und Treffsicherheit bei Folge-Massnahmen nutzen

    Schritte verknüpfen

    Einzelne Marketing- und Kommunikationsprozesse miteinander verknüpfen

    Fähigkeiten zusammenbringen

    Content, Interaktion und Kontakt verbinden und möglichst integrierte Fähigkeiten aufbauen

    Kanäle zentral bespielen

    Inhalte zentral und orchestriert auf Kanäle ausspielen und wiederverwenden dank Content Hub

    Involvement gezielt befeuern

    Interaktionstools direkt mit Content verknüpfen, um gezieltes Fanverhalten zu triggern

    Flexibilität gewinnen

    Mehr Flexibilität dank selbst konfigurier- und designbaren Tools (Formulare, etc.) gewinnen

    Interaktionsdaten zur Personalisierung nutzen

    Interaktionsdaten als Basiswissen für Fan-Aktionen und Folge-Kommunikation nutzen

    Gemeinsam Erfolgsgeschichten schreiben.